f e r r u g o

Maschinen

Es gibt kleine Maschinen und große Maschinen, mechanische, elektrische, elektromechanische und elektronische. Hier möchte ich über gesammelte Erfahrungen schreiben in der Hoffnung, dass sie auch noch anderen nutzen.

Gliederung

CD-Spieler

Bei allen Arbeiten an geöffneten CD-Spielern, muss das Gerät von Netzstrom getrennt werden, um eine Verletzung der Augen sicher auszuschließen.
Wenn CD-Spieler auch unbeschädigte CDs nur mit Aussetzern abspielen, sollte als erstes überprüft werden, ob die Linse verschmutzt ist. Eine verschmutzte Linse kann mit einem weichen, trockenen Lappen sehr vorsichtig gesäubert werden. Es ist darauf zu achten, dass die Linse dabei keine Kratzer erhält. Organische Lösungsmittel (Brennspiritus, Reinigungsbenzin, Feuerzeugbenzin, Aceton usw.) dürfen nicht verwendet werden, denn sie können die Oberfläche der Linse trüben und den Spieler dauerhaft beschädigen.
Bringt die Reinigung der Linse keinen Erfolg, kann die Mechanik für die Bewegung des Lesekopfes sparsam geschmiert werden. Als Schmiermittel hat sich Ballistol bewährt.
Wenn auch das nicht funktioniert, kann der CD-Spieler noch neu justiert werden. Wie das funktioniert, liest man am besten in der Reparaturanleitung von Ralph Toman nach.

Computer

Betriebssystem installieren mit Wechsellaufwerken

Wenn man auf ein älteres Notebook mit Wechsellaufwerk, das nicht automatisch von CD startet, ein Betriebssystem aufspielen möchte, empfehle ich folgenden Weg:
DOS-Treiber für das CD-Laufwerk auf Diskette besorgen, Computer mit Startdisk starten, CD-Treiber mit dem Hilfsprogramm LDA.COM nachladen, MSCDEX.EXE (befindet sich auf der Startdiskettte) mit geeigneten Optionen starten, Notebook in StandBy, Floppy rausnehmen, CD-Laufwerk reinschieben, Computer aus StandBy hochfahren, CD einlegen und starten.
Wenn das nicht funktioniert, z.B. weil Linux installiert werden soll, aber kein Linuxtreiber für das CD-Laufwerk vorhanden ist, muss ein externes CD-Laufwerk angeschlossen werden. Gute Erfahrungen habe ich mit einem alten FREECOM-Extern-Laufwerk gemacht, das wurde schon von SUSE Linux 6.4 erkannt.
Natürlich funktionieren externe Laufwerke auch bei der Installation von WIN. Dabei geht man ähnlich vor wie oben beschrieben, nur dass man das Laufwerk vor dem Starten schon anschließt, den Treiber des externen Laufwerks mit LDA.COM nachlädt und das Wechseln entfällt.

Große Festplatten in alten Rechnern

Manche Rechner mit altem BIOS haben Probleme, moderne, große Festplatten zu erkennen. Das ist für die Betriebssysteme problematisch, die über das BIOS mit der Platte kommunizieren, z.B. für DOS oder Windows. Zu diesem Zweck wurden Disk Manager geschrieben, die die Parameter der neuen Platte für das alte BIOS übersetzen und den Zugriff auf die große Platte erlauben.
Linux interessiert sich nicht für die Angaben des BIOS und erkennt die Platte auch ohne Disk Manager. Wird Linux zusammen mit einem Disk Manager benutzt, weil neben Linux noch andere Betriebssysteme installiert sind, werden die Informationen des Disk Managers bis zur Kernelversion 2.5.70 automatisch ausgewertet. Bei späteren Kernelversionen sind entsprechende Bootparameter anzugeben, damit der Disk Manager erkannt wird. Näheres findet sich im «Large-Disk-HOWTO» für Linux.
Einige Disk Manager bieten auch interessante Zusatzfunktionen an, etwa das Booten von CD für Rechner, die das vorher nicht konnten (z.B. der Ontrack Disk Manager 10.42, den ich benutze).

Drucker

Einzug

Wenn ältere Drucker das Papier nicht mehr richtig einziehen, kann man die Gummiwalzen, die das Papier transportieren sollen, mit feinem Schleifpapier (am besten 180er Körnung oder feiner) etwas abschmirgeln.
Gummi wird mit der Zeit hart, spröde und rutschig. Weil das zunächst nur die Oberfläche betrifft, hilft Schleifpapier hier manchmal Wunder.
Von der Behandlung mit Lösungsmitteln rate ich ab. Die so erzielten Erfolge sind nur kurzfristig. Langfristig wird das Aushärten des Gummis nur verstärkt.

Öl an der richtigen Stelle

Als mein alter Tintendrucker beim Drucken häufiger mit einem knarzenden Geräusch den Dienst einstellte und nur noch mit allen Lämpchen blinkte, fehlte nur etwas Öl (Wirklich sparsam dosieren!) auf der Schiene, auf der sich die Druckköpfe bewegten.

Elektromotoren

Wenn Elektromotoren ohne erkennbaren Grund (mechanische Beschädigung, Überlastung o.ä.) ihren Dienst einstellen, sollte als erstes die Abnutzung der Schleifkohlen überprüft werden. Sie übertragen den elektrischen Strom auf das sich drehende Teil des Motors (Rotor). Um die Abnutzung am Rotor zu minimieren, bestehen die Schleifkohlen aus Graphit, das selber relativ weich ist und damit die aus Kupfer bestehende Kontaktfläche am Rotor schont. Da Schleifkohlen das Verschleißteil bei Elektromotoren sind, lässt sich dafür auch oft Ersatz beschaffen. Die Kosten liegen zumeist im Bereich einiger Euro.

Fahrrad

Fahrrad

Luftdruck

Fahrräder rollen viel leichter, wenn die Reifen richtig voll sind. Man sollte nur darauf achten, den vom Hersteller angegebenen Maximaldruck nicht zu überschreiten. Er ist auf der Flanke des Reifens abzulesen. So um die 4 bar Reifendruck empfinde ich für mein Fahrrad als optimal. Rennräder bekommen sogar um die 8 bar Reifendruck.
Da die meisten Felgen heute zumeist relativ schmal sind und nur noch Maulweiten um die 18 mm aufweisen, kann es bei dicken Reifen (ab 1,75 Zoll) Probleme geben, selbst wenn man sich an die Herstellervorgaben zum maximalen Reifendruck hält. Reifen und Felge werden stärker belastet. Bei der Felge führt es dazu, dass sie sich stärker aufbiegt und am Reifen können sich sich z. B. an Stollen Risse im Gummi bilden. Ein Reifendruck unterhalb der Herstellervorgaben hilft hier.

Pedale

Im Gegensatz zur rechten Pedale besitzt die linke Pedale ein Linksgewinde. Das Lösen der linken Pedale von der Kurbel erfolgt im Uhrzeigersinn.
Vor der Montage der Pedalen sollte das Gewinde zur Verbindung mit der Kurbel gut gefettet werden und die Pedale sollten auch nicht besonders fest angezogen werden, denn andernfalls lässt sich die Verbindung zur Kurbel einige Jahre später nur noch mit Gewalt lösen.
Wenn die Pedale schon in der Kurbel festgegammelt ist, kann man noch versuchen, die Pedale und das Kurbelende zu erwärmen. Die Kurbel besteht in den meisten Fällen aus Aluminium, das sich bei Erwärmung stärker ausdehnt als der Stahl der Pedalachse, sodass diese freigegeben wird. Dabei ist allerdings zu beachten, dass eventuell vorhandene Kunststoffteile nicht verschmolzen oder verbrannt werden.

Ritzel und Freilaufnaben von Suntour

Auf der Suche nach hochwertigen und vor allem langlebigen Antriebsteilen bin ich auf die Firma Suntour gestoßen. Bis 1994 stellte Suntour Produkte her, die bis heute in Form und Qualität zu den Besten gehören. Weil man noch immer Suntourritzel und -naben aus alten Lagerbeständen kaufen kann, bleibt das Thema Suntour weiterhin aktuell. Die Behandlung der Suntourteile ist letztendlich so umfangreich ausgefallen, dass ich dafür eine eigene Seite angelegt habe: http://ferrugo.de/suntour.htm.

Schaltwerk

In den technischen Daten von Fahrradschaltwerken tauchen auch Angaben zur maximalen Frontdifferenz und zur Gesamtkapazität auf.
Bei der Frontdifferenz handelt es sich um die Differenz zwischen der Zähnezahl des kleinsten und des größten Kettenblattes. Diese Größe ist ohne Umbau des Schaltwerkes kaum zu erweitern, es sei denn, man verzichtet darauf, das größte Kettenblatt mit dem größten Ritzel fahren zu können, bzw. das kleinste Kettenblatt mit dem kleinsten Ritzel.
Die Gesamtkapazität gibt an, wie groß der Unterschied der Zähnezahl zwischen der Kombinationen kleinstes Kettenblatt + kleinstes Ritzel und der Kombination größtes Kettenblatt + größtes Ritzel sein darf. Überschreitungen der Gesamtkapazität um ein oder zwei Zähne können in der Praxis notfalls toleriert werden. Größere Überschreitungen haben zur Folge, dass nicht mehr alle Gänge gefahren werden können, weil die Kette in extremen Kombinationen (kleinstes Kettenblatt + kleinstes Ritzel bzw. größtes Kettenblatt + größtes Ritzel) entweder zu stark oder zu schwach gespannt wird. In der Praxis werden solche extremen Kombinationen allerdings nur selten oder nie gefahren, denn eine gerade Kettenlinie verringert in jedem Fall Leistungsverluste und Verschleiß. Wer während des Fahrens seine Kettenlinie bedenkt, muss sich also wegen geringer Überschreitungen von Gesamtkapazität oder Frontdifferenz wenig Sorgen machen. Sobald allerdings ein erhöhtes Laufgeräusch der Kette auftritt, ist die Grenze des technisch Sinnvollen überschritten.

Die Schaltwerkskäfige der Shimano-Schaltwerke sind untereinander weitgehend austauschbar. Ich fahre seit mehr als einem Jahr problemlos das Parallelogramm eines RD-5500 (105er von 1999-2002) mit dem Käfig eines RD-M737 (Deore XT von 1994-1995), weil mir die Gesamtkapazität des RD-5500 zu gering war.

Tretlager

Tretlager kann man grob in zwei Gruppen unterteilen. Die einen werden im Rahmen verschraubt, die anderen werden nur eingeschlagen. Lager zum Einschrauben besitzen auf der rechten Seite ein Linksgewinde und auf der linken Seite ein Rechtsgewinde, was insbesondere beim Ausbau des Tretlagers zu beachten ist. (Bei Pedalen ist es genau umgekehrt.)

Eine relativ weite Verbreitung haben heute gekapselte Tretlager der Marke FAG. Die Lager sind zwar nicht besonders leichtgängig aber relativ robust. Etwas problematisch ist allerdings, dass die Lagerkapsel nur aus Hartplaste besteht. Wenn ein solches Lager festgegammelt ist, hat man auch mit dem passenden Lagerabzieher wenig Aussichten, das Lager wieder zu lösen und es bleibt nur noch die Zerstörung des Lagers. Ich habe das mit einer Lötlampe gemacht. Lötlampen gibt es als Dose mit einem Propan-Butan-Flüssiggasgemisch und aufgesetzter Düse im Baumarkt zu kaufen. Die Flamme wird nicht auf den Rahmen gehalten, sondern nur auf die Achse, denn die entstehenden Temperaturen sind hoch genug, um Veränderungen im Metallgefüge zu verursachen. Außerdem ist zu beachten, dass die rechte Seite der Achse erwärmt wird, also die, auf der normalerweise die Kurbel mit den Kettenblättern sitzt. Das Plaste auf dieser Seite des Lagers wird etwas kokeln, aber das ist ungefährlich, sofern man im Freien arbeitet. Wenn die Achse so heiß ist, dass das Lagerfett auf der anderen (linken) Seite bereits anfängt aus dem Lager zu kochen, müsste auch das Plaste weich genug sein. Dann nimmt man einen guten Hammer (500g oder mehr) und schlägt axial auf die linke Seite der Achse. Dabei wird das gesamte Lager aus dem Rahmen getrieben. Wenn das nicht funktioniert, muss man die Achse weiter erwärmen. Nachdem man das Lager aus dem Rahmen geschlagen hat verbleibt noch ein Plasteteil auf der linken Seite des Tretlages. Mit einer Säge kann man einen vorsichtigen Schnitt in dieses Teil setzen – vorsichtig, damit das Gewinde nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Danach lässt sich auch das verbleibende Teil leicht aus dem Rahmen entfernen. (Die Kurbeln werden für diese Prozedur natürlich abgenommen.)

Lager, deren Lagerschalen in den Rahmen eingeschlagen werden, nennt man wegen der Form dieser Lagerschalen Glockenlager. Sie sehen aus wie die Glocken eines großen Aufziehweckers. Glockenlager sind an neuen Rädern nicht mehr zu finden. Der Wechsel und die Wartung dieser Lager erfordert kein Spezialwerkzeug. Die auf der Achse sitzenden Schrauben werden gelöst; danach lässt sich die Achse entfernen. Im Rahmen verbleiben nur die Lagerschalen. Wenn die Lagerschalen gewechselt werden müssen, werden sie einfach von der gegenüberliegenden Seite ausgeschlagen. Um zum Beispiel die linke Schale zu entfernen, geht man von rechts mit einem stabilen Rundeisen durch die Achsöffnung der rechten Lagerschale und treibt die linke Schale mit vorsichtigen Hammerschlägen aus. Damit die Schale nicht verkantet, wird das Rundeisen nach jedem Schlag umgesetzt.
Um den Einbau der neuen Lagerschalen zu erleichtern, sollte man den Lagersitz erwärmen (z.B mit einer Heißluftpistole oder mit kochendem Wasser) bevor man die Lagerschalen einschlägt. Damit die Lagerschalen beim Einbau nicht beschädigt werden, schlägt man niemals direkt auf die neuen Schalen. Stattdessen bietet es sich an, die alten Lagerschalen umgekehrt auf die neuen zu legen und die neuen dann mit Hilfe der alten Lagerschalen einzutreiben. Auch hier ist darauf zu achten, dass sich nichts verkantet. Falls das doch passiert, ist es meist besser, die Lagerschale wieder etwas herauszuschlagen, um sie dann gerade einzusetzen.

Lackieren

Ohne Profiausrüstung eine gute Lackierung hinzubekommen, ist alles andere als einfach und ich bin in dieser Beziehung ein blutiger Anfänger. Aber auch aus Fehlern kann man lernen, was auf jeden Fall gemacht bzw. vermieden werden sollte:

Türen

Wenn Türen sich nur schwer ins Schloss ziehen lassen oder automatisch schließende Türen nicht mehr richtig automatisch schließen, hilft es, etwas Fett auf den Schnapper aufzutragen (auf das Teil, das man mit der Klinke rein und raus bewegen kann).